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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Durch eine Informationsveranstaltung der Universität Potsdam habe ich von der Möglichkeit erfahren, in Georgien zu studieren. Die Kombination aus englischsprachigem Unterricht und der spannenden Kulturlandschaft machte diese Option sofort attraktiv für mich. Da nach Bewerbungsschluss noch ein Platz frei war, konnte ich nachrücken und erhielt innerhalb weniger Monate die Zusage.

Die Kontaktaufnahme zur Universität verlief reibungslos, und ich erhielt schnell Rückmeldungen auf meine Fragen. Für die Bewerbung musste ich lediglich ein vorläufi ges Study Agreement sowie ein kurzes Anschreiben einreichen, in dem ich erläuterte, warum ich an der TSU studieren möchte.

Visum, Krankenversicherung und Beurlaubung

Für deutsche Staatsbürger ist ein Visum für Georgien derzeit nicht erforderlich, auch bei mehrmonatigem Aufenthalt. Die Beurlaubung an der Universität Potsdam funktionierte problemlos und die Kosten für das Semesterticket konnten nachträglich erstattet werden. Ich habe eine einfache Krankenversicherung für Nicht-EU-Ausland abgeschlossen, Impfungen waren nicht erforderlich.


Studienfach: Angewandte Kulturwissenschaften

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität: Tblisi State University

Gastland: Georgien

Studium an der Gastuniversität

Das Studienprogramm ist speziell für internationale Studierende ausgerichtet. Jedes Seminar umfasst 5 Leistungspunkte (LP) und erfordert mehrere kleinere Leistungsnachweise sowie Mid-Term-Prüfungen. Auch die aktive Beteiligung im Seminar wird bewertet. Zu Beginn des Semesters wird ein Katalog mit zahlreichen Seminaren bereitgestellt, deren Umsetzung von der Teilnehmerzahl abhängt (mindestens fünf Studierende). Einige Kurse fanden nicht statt, während andere Dozent:innen sehr bemüht waren, auf die Interessen der Studierenden einzugehen. Insgesamt habe ich gute Erfahrungen gemacht, jedoch war die Organisation der Universität zeitweise schwer nachvollziehbar. Kurse fielen gelegentlich aus, und es war nicht immer einfach, Räumlichkeiten zu finden.

Studienklima

Das Studienklima war stark von der aktuellen politischen Situation in Georgien geprägt. Viele Studierende sind politisch engagiert, während internationale Studierende überwiegend untereinander Kontakt hatten. Die Universität war von den politischen Differenzen der georgischen Bevölkerung nicht unberührt. Der Kontakt zu georgischen Studierenden war eher gering, während der Austausch mit internationalen Studierenden intensiv war. Besonders ERASMUS-Plus-Gruppen boten viele Programme, während seitens der Universität nur wenige Aktivitäten organisiert wurden. Die Betreuung durch lokale Studierende, Verwaltungsmitarbeiter:innen und Dozent:innen verlief insgesamt freundlich, jedoch war die technische Ausstattung nicht immer einwandfrei. Bibliotheken hatten eingeschränkte Öffnungszeiten, jedoch gibt es in Tbilisi viele weitere schöne Bibliotheken - ein Ausflug lohnt sich. Durch einen Georgisch-Sprachkurs konnte ich nach einigen Monaten einfache alltägliche Unterhaltungen auf Georgisch führen. Die Unterrichtssprache ist englisch, sehr gute Englischkenntnisse sind wichtig.

Wohn- und Lebenssituation

Eine Unterkunft fand ich schnell über Facebook, das eine wichtige Plattform zum Vernetzen in Georgien darstellt. Die Unterkunft war zentral gelegen und preislich mit 300 EUR pro Monat durchschnittlich. Besondere Herausforderungen waren fehlende richtige Postadressen und gelegentliche Stromausfälle, die in Georgien üblich sind. Tbilisi verfügt über ein gut vernetztes, günstiges Nahverkehrssystem, das jedoch oft überfüllt ist. Fahrradfahren ist nicht empfehlenswert. Bankgeschäfte, inklusive Eröffnung eines georgischen Kontos sind einfach und weitgehend digitalisiert.

Freizeitangebote und Lebenshaltungskosten

Georgien bietet eine große Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten. In Tbilisi gibt es zahlreiche Sportangebote und von der Stadt aus lassen sich spannende Tages- und Mehrtagesausflüge in die abwechslungsreiche Natur unternehmen. Die Lebenshaltungskosten sind relativ niedrig. Ich finanzierte meinen Aufenthalt durch 15 Stunden Remote-Arbeit für meine Arbeitsstelle in Deutschland, somit war mir der Auslandsaufenthalt auch ohne ein Stipendium möglich. Georgien ist durch die relativ niedrigen Lebenshaltungskosten auch für Studierende ohne BAFÖG- oder ERASMUS-Förderung eine gute Möglichkeit für einen spannenden Auslandsaufenthalt.

Studienfach: Angewandte Kulturwissenschaften

Aufenthaltsdauer: 02/2025 - 07/2025

Gastuniversität: Tblisi State University

Gastland: Georgien

Rückblick

Besonders positiv waren die Gastfreundschaft der Menschen (vor allem im ländlichen Raum), die Vielfalt an spannenden Seminaren und die Möglichkeit, die georgische Kultur und Natur zu erleben. Herausforderungen bestanden in organisatorischen Abläufen der Universität, gelegentlichen Kursausfällen und der politischen Situation. Für zukünftige Studierende empfehle ich, Flexibilität und Neugierde mitzubringen und die lokalen Gegebenheiten wie Stromausfälle oder stark überfüllte Verkehrsmittel einzuplanen.


Georgien

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