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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Für mich war schon vor Beginn meines Studiums an der UP klar, dass ich gern für ein Semester in den USA studieren möchte. Deswegen habe ich mich bereits recht früh über die Hochschulpartnerschaften informiert und mich letztlich aufgrund des akademischen Angebots und der Lage für das Middlebury College entschieden.

Nach dem Bewerbungsprozess war der Kontakt mit der Gasthochschule sehr einfach und entspannt. Ich wurde von einer Mitarbeiterin des International Offices vor Ort kontaktiert und hatte immer die Möglichkeit E-Mails mit Fragen oder Problemen zu schreiben, die in der Regel schnell beantwortet wurden.

Sobald man von der UP ausgewählt wurde, müssen noch einige Unterlagen (z.B. ein Bewerbungsschreiben) am Middlebury College eingereicht werden. Diese sind aber eher formal notwendig, man sollte sich deswegen also keinen Stress machen. Nach der finalen Zusage habe ich dann auch recht schnell die Dokumente für die Visumsbewerbung bekommen. Insgesamt ist der Visumsprozess eher stressig und langwierig, aber durchaus zu bewältigen. Ich hatte Glück, dass ich frühzeitig begonnen habe und somit mein Visum noch vor dem diesjährigen Visumsstop bekommen habe. Ich würde also grundsätzlich empfehlen damit anzufangen, sobald man alle Unterlagen zusammen hat. Bei Fragen diesbezüglich sind die Websites vom Middlebury College aber super hilfreich!

Da die Krankenversicherung, die vom Middlebury College angeboten wird, recht teuer und nicht besonders umfangreich ist (z.B. sind Zahnarztbesuche in der Regel nicht versichert), habe ich mich für eine deutsche Auslandskrankenversicherung entschieden. Es gibt gewisse Kriterien, die die Versicherung erfüllen muss, damit sie von der Gasthochschule akzeptiert wird, was bei mir aber kein Problem war. Es ist hierbei nur wichtig darauf zu achten, dass es sich um eine richtige Auslandskrankenversicherung handelt, da die Erweiterungen der deutschen Versicherung nur für 3 Monate gültig sind.


Studienfach: Psychologie

Aufenthaltsdauer: 09/2025 - 12/2025

Gastuniversität: Middlebury College

Gastland: USA

Studium an der Gastuniversität

Das Studium am Middlebury College ist sehr strukturiert und wirklich gut organisiert. Der Katalog der angebotenen Kurse ist super umfangreich. Ich habe mein Studium so organisiert, dass ich mir das Semester quasi „freinehmen“ konnte und mir nur einen Kurs anrechnen lassen werde. Dadurch hatte ich das Privileg, ganz frei aus allen Departments wählen zu können. Ich habe letztlich je eine Veranstaltung im Computer Science, Econ, Film und Statistik Department belegt und war damit super zufrieden. Die Anforderungen variieren extrem stark zwischen den einzelnen Kursen. Häufig haben höhere Kursnummern auch höhere Anforderungen, wobei hier auch das Department entscheidend ist. Mein Computer Science Kurs z.B. war recht aufwendig, aber insgesamt eher leicht, während mein Econ Kurs weder besonders schwer noch aufwendig war. Statistik hingegen war extrem aufwendig und auch inhaltlich sehr schwer. Es hängt also oft etwas von den Dozierenden ab. Sollte man sich mit einem Kurs am Ende doch nicht wohlfühlen, gibt es jedoch auch bis zur 8. Woche die Möglichkeit den Kurs abzuwählen oder die Credit/No-Credit Option zu wählen (die ich sehr empfehlen kann, wenn man sich keine Credits anrechnen lassen möchte). Der Kurs wird dann auf pass/fail Basis bewertet, statt mit einer Note. Insgesamt setzt sich die Note aus sehr vielen Einzelleistungen zusammen, was einerseits den Druck rausnimmt, aber andererseits auch bedeutet, dass man das gesamte Semester über sehr viel zu tun hat.

Die Professoren habe ich hier als sehr zugänglich und engagiert empfunden, was vor allem an den kleinen Kursgrößen liegt. Meiner Erfahrung nach kann man mit jedem Anliegen zu den Dozierenden kommen und sie sind immer bemüht, eine gute Lösung zu finden. Ich habe insbesondere die Office Hours sehr zu schätzen gelernt. Das sind Zeiten, zu denen man ohne Termin bei den Professoren im Büro vorbeischauen kann, um Fragen zu stellen, an den Hausaufgaben zu arbeiten oder einfach zu quatschen.

Alles in allem ist das System durch die vielen Abgaben sehr fordernd, aber auch sehr unterstützend. Es gibt für jedes Problem, das man haben könnte, eine Ressource!

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Während meiner Zeit hatte ich deutlich mehr Kontakt zu internationalen Studierenden als zu einheimischen. Es ist möglich, sich mit amerikanischen Studierenden anzufreunden, ich persönlich habe es aber als etwas schwierig empfunden und auch von anderen Austauschstudierenden und internationalen Studierenden im ersten Jahr gehört, dass sie ähnlich empfinden. Die Gruppe der Austauschstudierenden war hingegen sehr eng verknüpft, sodass es immer jemanden gab, mit dem man etwas unternehmen konnte. Auch wenn sich keine tiefergehenden Freundschaften mit den amerikanischen Studierenden ergeben haben, waren alle sehr freundlich und in der Regel konnte man sich auch einfach zu einer Gruppe in der Mensa dazusetzen. Ich würde empfehlen, einem (oder mehreren) der Clubs auf dem Campus beizutreten, wenn man sich mehr Kontakt zu einheimischen Studierenden wünscht. Ich persönlich war Teil des Ruderteams (komplett ohne Vorerfahrung) und würde das als eine der besten Entscheidungen meines Auslandssemesters einstufen. Auf dem Campus gibt es wirklich für jeden und jede etwas, das zu den Interessen passt!

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

An meiner alltäglichen Sprachkompetenz hat sich nicht besonders viel verändert, da diese bereits vor dem Auslandsaufenthalt schon recht gut war. Mein akademisches Englisch hat sich aber auf jeden Fall verbessert, da mein Studium an der UP vollständig auf deutsch ist. Gerade in Statistik habe ich viele Fachbegriffe gelernt, die für meine weitere Laufbahn sehr hilfreich sein werden. 

Wohn-  und Lebenssituation

Die Unterkunft wurde mir vom Middlebury College zur Verfügung gestellt. Ich habe in einem der Junior/Senior dorms gewohnt. Die Kosten dafür sowie für die Verpflegung wurden ebenfalls vom College übernommen. Man füllt vor der Ankunft einen Fragebogen aus, der Dinge wie Schlafenszeiten, Präferenzen hinsichtlich eines Einzelzimmers etc. abfragt, aus. Die meisten Austauschstudierenden haben Einzelzimmer bekommen, wenige hatten eine/n Mitbewohner/in des gleichen Geschlechts.

Es gibt in Middlebury einen Bus, der alle 30 Minuten zum Supermarkt/TK Maxx fährt und 2-mal täglich unter der Woche nach Burlington (die nächstgrößere Stadt). Da die Stadt sehr klein ist, ist das ausreichend, aber wirklich weg kommt man ohne Auto nicht. Die meisten Wanderungen etc. sind ohne Auto nicht erreichbar. Da ich nach meinem Semester hier noch ein Academic Training (also ein Praktikum) mache, hat es sich für mich gelohnt, ein eigenes Auto zu kaufen, was im Vergleich zu Deutschland deutlich leichter und kostengünstiger war. Wenn man für das gesamte akademische Jahr bleibt, wäre es also eine Überlegung wert. Ansonsten haben aber auch viele amerikanische Studierende ein Auto und sind meistens auch bereit jemanden mitzunehmen.

An Freizeitangeboten auf dem Campus mangelt es aber nicht. Es gibt eine riesige Auswahl and Clubs, denen man beitreten kann (ich persönlich bin dem Ruder- und Volleyballclub beigetreten) und auch sonst gibt es fast jeden Tag Veranstaltungen. Langweilig wird es auf keinen Fall!

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten in den USA sind höher als in Deutschland. Da man unbegrenzten Zugang zu den 3 Dining Halls auf dem Campus hat und auch die Miete vom Middlebury College übernommen wird, merkt man davon aber nur bei Ausflügen oder Mahlzeiten auswärts etwas. Dank der vielen kostenlosen Angebote auf dem Campus ist es auf jeden Fall gut möglich, halbwegs kostengünstig zu leben und es lohnt sich auch, sich auf die verschiedenen Stipendien, die für Auslandssemester angeboten werden, zu bewerben.

Studienfach: Psychologie

Aufenthaltsdauer: 09/2025 - 12/2025

Gastuniversität: Middlebury College

Gastland: USA

Rückblick

Rückblickend war das Semester in den USA definitiv das beste meines Studiums. Middlebury ist eine super süße kleine Stadt und Vermont ein unglaublich schöner Staat mit wahnsinnig viel Natur, die man in der Freizeit erkunden kann. Ich kann jedem und jeder nur empfehlen, sich hier zu bewerben. Solltet ihr die Möglichkeit haben, bleibt auf jeden Fall für J-Term, ich habe es sehr bereut nicht gefragt zu haben. Ansonsten kann ich nur raten, bei Problemen immer nach Hilfe zu fragen. Von kostenlosem Outdoorequipment-Verleih bis zu Grippeimpfungen und Counseling, es gibt keine Ressource, die es nicht gibt!


USA

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